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Massnahmen vor der Trennung (getrennte/gemeinsame Wohnung)

 

„OBERSTES GEBOT: HALTE DEINE VORBEREITUNGEN VOR DEM PARTNER GEHEIM!“

 

Die Entscheidung zu gehen, wird in den meisten Fällen nicht spontan getroffen. Schon lange vorher hat man das Gefühl, oft den dringenden Wunsch, sich aus der zerstörerischen Beziehung  lösen zu wollen. Was  jedoch zurückhält sind:

  • - finanzielle Anhängigkeit
  • - emotionale Abhängigkeit und emotionale Erpressung durch den Partner
  • - Gewaltandrohung
  • - Angst vor Einsamkeit, Veränderung, dem Unbekannten, dass du es nicht schaffst, dass du wieder von vorne anfangen musst, dass du nie wieder vertrauen  kannst
  • - Schamgefühl
  • - Unsicherheit
  • - Erschöpfung (burn out)
  • - Resignation einhergehend mit Depression
  • - Lähmung
  • - Angst um die Kinder (in Beziehungen mit gemeinsamen Kind/ern)
  • - Orientierungslosigkeit
  • - Isolation vom eigenen vertrauten Umfeld durch den Partner
  • - Verzweiflung
  • - Unwissenheit über die rechtlichen und praktischen Instrumenten, die uns zur Verfügung stehen.
  • - Nicht wissen, wo anfangen!
  • - Verwirrende Gefühlslage: „.... aber ich liebe ihn doch, wenn ich jetzt gehe, dann gebe ich vielleicht zu früh auf. Vielleicht bessert er sich ja!“

 

  • Diese Gefühle, Gedanken sind falsch! Lähmen Dich. Du kannst sie erfolgreich auflösen, indem Du
  • - Dein Schamgefühl und Deine Isolation und Dein Schweigen durchbrichst und Dich einer Person Deines Vertrauensanvertraust. Sprich darüber!

    - dezidiert ein Tagbuch, Protokollführst über die verbalen, körperlichen Attacken (mit Datum und Uhrzeit und genauer Beschreibung des Vorfalls, Wortwechsel etc.). Sammle Material (emails, Post, Anrufe auf Anrufbeantworter, sms). Dies alles ist wichtig, weil es dir

  • a) bewusst macht, in welcher zerstörerischen Beziehung du dich befindest, wie lange du den Terror schon erträgst und er sich nach keinem Vorfall gebessert hat! Oft wirst du erkennen, dass die Attacken nur jedes  Mal noch mehr an Intensität gewannen. Insbesondere dann, wenn Dein Partner spürt, dass Du dich trennen willst.
  • b) Weil Du diese Beweisunterlagen nach der Trennung für Deinen möglichen Gang zur Justiz brauchst (Polizei, Anwalt, Staatsanwaltschaft, Gericht). Sie untermauern Deine Glaubwürdigkeit!!!
  • Halte DeineBeweisführunggeheim, lass es Deinen Partner nicht wissen, es würde ihn misstrauisch machen, dadurch würde er den Druck auf Dich erhöhen (seel./körperl. Gewalt, emotionale Erpressung). Halte Dich in dieser Zeit unbedingt bedeckt! Und:HAB KEINE SCHULDGEFÜHLE!
  • - Wenn es Dir möglich ist, versuche bereits jetzt einen Psychotherapeutenzu konsultieren. Idealerweise: Verhaltenstherapie! Mach es dringend, lass dich  nicht abwimmeln, rufe so viele Therapeuten in den Gelben Seiten durch, bis Du den gefunden hast, der bereit ist, Dir gleich einen Termin zu geben!

    - Nimm Kontakt mit Opferschutzorganisationen - wie den Weissen Ringauf. Wähle die 24-Stunden-Notruf-Nr. 01803 - 34 34 34- schildere Dein Problem ohne Scheu. Hier wird man Dir einen  Ansprechpartner in Deiner unmittelbaren Umgebung nennen, den Du anrufen kannst. Dieser wird Dir in rechtlichen Dingen weiterhelfen, kann Dir auch notfalls einen kompetenten Anwalt vermitteln, mit dem Du bereits im Vorfeld der Trennung Deine rechtlichen Möglichkeiten besprichst.

    - Führe all Deine Telefonate zu Trennungszweckenvon einer öffentlichen Telefonzelle oder einer Poststelle aus.  Wenn Du das private Telefon oder Dein Handy benutzt, lösche die zuletzt gewählte Nummer, da Dein Partner sonst durch die Wahlwiederholung Dir auf die Spur kommt!!!! Bedenke auch den Einzelverbindungsnachweis für Deinen Privatanschluss.

    - Bringe Deine Finanzenin Sicherheit. Bei getrennten Konten bestehen kaum Gefahren, bei gemeinsamen Konten, bemühe Dich, Dein Geld abzuziehen. Sprich mit Deinem Bankberater, wie Du Dich schützen kannst. Bei einem Konto, das auf Deinen Namen läuft, entziehe Deinem Partner am Tag der Trennung alle Vollmachten, lass seine Karte sperren und achte darauf, dass das Konto keinen Kreditrahmen hat!

    - Packe eine Tascheoder einen kleine Koffermit dem Nötigstenund stelle diese bei Freunden oder einer Person Deines Vertrauens unter, damit Du im Notfall SOFORT!!! gehen kannst. Entferne jedoch keine Gegenstände aus der Wohnung, die ihm vertraut sind, auf Dein Vorhaben hindeuten, das könnte sein Misstrauen wecken.

     

    Speziell bei gemeinsamer Wohnung

    Nimm Kontakt zu einem FrauennotrufoderFrauenhäusernin Deiner Stadt auf (Rufnummern findest Du in Tageszeitungen, Telefonbüchern, bei Kirchen, etc. Notfalls wähle Notruf 112 - auch hier bekommst du Auskunft). Hier erhältst Du Hilfe, wenn es um eine Zuflucht für Dich und Deine Kinder geht.

    Erneut: HALTE ALLE DEINE VORBEREITUNGEN GEHEIM !

    In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine sehr nützliche Seite verweisen. Hier geht es zwar speziell um die Trennung/-svorbereitungen von einem Borderliner (eine Persönlichkeitsstörung) doch gibt es eine  erheblich grosse Schnittmenge zu den nützlichen Tipps und Massnahmen bei einer Trennung von einem körperl./seel. gewalttätigen Partner, dem oftmals andere Störungen zugrunde liegen - wie etwa Suchtverhalten (Drogen, Alkohol etc.):

    http://www.borderline-partner.de/leave.htm